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Dienstag, 30. August 2011

Happy Dragon Hostel - Rotlichtflair für (fast) umsonst


Unsere Bleibe für die nächsten 6 Nächte: Happy Dragon Hostel Beijing


In Deutschland habe ich 3 Nächte im Doppel-, sowie 3 Nächte im Vierer-Zimmer im Happy Dragon Hostel Beijing reserviert.
Am 16.08, also 3 Tage nach mir, kommen nämlich 2 weitere Kommilitoninnen in Chinas Hauptstadt an.

Die Zimmer:
Geräumig wie ein Handschuhfach. Aber sauber, das ist das wichtigste.
Bad = 1,5 qm. Zwischen Waschbecken und WC hängt der Duschschlauch. Duschvorhang? Fehlanzeige.
Jedesmal, wenn ich duschen will, haue ich mir den Kopf am Boiler an.
Wasserboiler sind in China ein absolutes must-have, denn der Wasserversorger stellt nicht 24 h rund-um-die-Uhr heißes Wasser zur Verfügung. Ich denke mir: Lieber Kopf anhauen, als kalt zu duschen.

Was ich so noch nie gesehen habe: in jedem Nachttisch liegt eine 12er-Packung chinesischer Kondome. Habe spaßes-halber mal eins aufgemacht. Sind genoppt & total glibberig. Frage mich, wie viele man überstülpen müsste, um deutschen Safer-Sex-Standard zu erreichen. Tippe auf 4. Habe einer Freundin eines über ihr Netbook gehängt, der Fleck am Bildschrim ging nicht weg. Bis heute nicht. Ist aber eine schöne und vor allem sorgsame Geste des Hauses.

Personal:
Sehr freundlich, immer übermotiviert (auch wenn es nicht so aussieht), manchmal frech.

Beispiel: Meine Mitstudentin und ich sind abends unterwegs in der Stadt, Abendessen. Da fängt es, wie in China üblich um diese Jahreszeit, fürchterlich an zu regnen. Regenschirm hatten wir beide nicht dabei, Taxi kannst du vergessen bei so einem Wetter. Also zu Fuß die anderthalb Kilometer zurück zum Hostel. Nass bis auf die Unterhosen, Schuhe habe ich anstandshalber vor dem Hostel ausgeleert. Hostel-Frau schaut uns nur an, grinst und fragt: "Did you enjoy it?". Ich dacht mir nur: "Boah ey, Fresse jetzt". Meine Kommilitonin, immer einen Spruch auf den Lippen hebt den Kopf, stolziert an ihr vorbei und meint nur: "Come on, that's fashion".

Beispiel zur Über-Motivation: morgens halb 7 im Vierer-Zimmer. Zimmertüre geht auf, Licht geht an. Hätte ich eine Knarre dabei, hätte ich geschossen. Kein Scherz. Hostel-Frau: "Did you book a trip to the Great Wall today?". 4 Deutsche Studenten, alle unisono: "Nooooooooooooooooooooooooooo!".
Nächster Tag, selbe Uhrzeit: Türe geht auf. Freundin hat Trip zur Mauer gebucht. "Get up, you booked a trip to the Great Wall". Zum Glück bin ich morgens ziemlich langsam im Kopf, sonst wäre ich runter von meinem Stock-Bett (ich, also der Schwerste, musste natürlich oben pennen), hätte sie an den Beinen gepackt, in den Klo-Bad-Dusche-whatever-Raum gezerrt und kopfüber in die Toilette destippt.

Die Hostel-Bar:
günstig, immer was los, und was zu essen bekommt man auch (englisches Frühstück für umgerechnet 3 Euro). Und es schmeckt. Ausser der Mai-Tai und der Whiskey Sour, da müssen die Chinesen noch üben.

Preise:
absolut in Ordnung, Vierer-Zimmer 80 Yuan pro Person pro Nacht.

Lage:
Nicht wirklich zentral, aber durch die U-Bahn-Station Dongsi (Linie 5) sind sowohl Tian'anmen, die Verbotene Stadt und das Tempelkloster Yonghe Gong zügig zu erreichen. Bis zur Wangfujung läugt man gut 15 Minuten zu Fuß. McDreck, Supermarkt und ATM direkt an der Dongsi-Station.
Direkt am Hostel stehen rießige Gebäude ohne Fenster. In eines habe ich mich hinein getraut, in good old Germany würde man so etwas eine Spiel-Hölle nennen. Das Gebäude gegenüber des Hostels würde ich subjektiv als Bordell bezeichnen, kann das aber nicht beweisen. Läuft man abends zur U-Bahn, kommt man an einem Laden vorbei, wo Skorpione und andere Krabbeltierchen gegrillt werden. Lasst's euch schmecken!


Fazit: 
Wenn ich vom Staff das Versprechen bekomme, nicht mehr unfreiwillig geweckt zu werden, ist es definititv eine gute Möglichkeit, in Peking unterzukommen. 



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